Die Westschweiz wird bei Stiftungen immer beliebter – Der Kanton Genf verzeichnet schweizweit am meisten Neugründungen

In der Schweiz gibt es 13’880 Stiftungen, wovon die meisten ihren Sitz in den Kantonen Zürich, Bern, Genf und der Waadt haben. Während der Kanton Genf bei den Stiftungsgründungen deutlich zulegt, verzeichnet der Kanton Zürich im vergangenen Jahr am meisten Liquidationen. Schweizweit nimmt das Nettowachstum der Anzahl Stiftungen weiter ab. Das Gründen von Kryptostiftungen liegt ungebrochen im Trend. 

Der Kanton mit den meisten Stiftungen ist nach wie vor Zürich mit 2’217 Stiftungen. Platz zwei belegt der Kanton Bern (1’416), dicht gefolgt von den Westschweizer Kantonen Genf (1’367) und Waadt (1’365). Während im Kanton Zürich am meisten Stiftungen liquidiert wurden (48), wurden im Kanton Genf am meisten Stiftungen neu gegründet (58). Somit manifestiert sich ein klarer Wachstumstrend in der Romandie. Weitere Kantone mit einem hohen Nettowachstum sind nebst Genf (+30), auch Zug (+24) und Bern (+12). Erstmals schafft es auch Graubünden (+11) im Wachstumsranking in die Top Vier. Das Tessin belegt mit einem Nettowachstum von +9 Stiftungen Platz Fünf. – Bei den Stiftungsarten liegen Kryptostiftungen mit 21 Neugründungen weiterhin im Trend. 

Das Nettowachstum der Anzahl Schweizer Stiftungen ist rückläufig  

Im Jahr 2023 gab es 308 Neugründungen von Stiftungen. Das sind 33 Gründungen weniger als im Jahr davor und 73 Gründungen weniger als noch vor zehn Jahren. Bei 220 Liquidationen entspricht das einem Nettowachstum von 88 Stiftungen. Da die Liquidationen einen neuen Höchstwert erreicht haben, nimmt das Nettowachstum von Schweizer Stiftungen im Dreijahresvergleich weiter ab. Dadurch nimmt auch die Zahl der Kantone mit einer negativen Entwicklung zu. Während vierzehn Kantone zwar ein positives Nettowachstum zeigen, haben 2023 neun Kantone ein negatives Nettowachstum (AG, FR, GL, JU, NE, SO, SZ, VD, ZH), und drei Kantone (AI, BS, UR) ein Nullwachstum zu verzeichnen. Zu den Gründen für die vielen Liquidationen gehören in der Regel zu geringe Stiftungsvermögen und die damit verbundene Unwirtschaftlichkeit der Stiftungsaktivitäten sowie Schwierigkeiten bei der Suche nach geeigneten Nachfolger:innen im Stiftungsrat. – Im Verhältnis zu den Einwohnerzahlen haben die Kantone Basel-Stadt (45 Stiftungen auf 10’000 Einwohner:innen) und Zug (33,4 Stiftungen auf 10’000 Einwohner:innen) die höchste Stiftungsdichte. 

Zur Medienmitteilung

Der Stiftungsreport vermittelt jährlich ein aktuelles Bild der Schweizer Stiftungslandschaft. Jedes Jahr erhebt das Center for Philanthropy Studies (CEPS) der Universität Basel die aktuellsten Zahlen rund um die Entwicklung des Schweizer Stiftungssektors. Zusätzlich zu den Zahlen und Fakten beleuchtet der Report die rechtlichen Entwicklungen sowie aktuelle Trends. Themenschwerpunkte der Ausgabe 2024 sind u.a. die Digitalisierung des Sektors, Partizipative Philanthropie sowie Standortinitiativen der Kantone.

Der vollständige Schweizer Stiftungsreport erscheint am 3. Juni 2024.

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