Schweizer Förderstiftungen schütten jährlich rund CHF 6 Milliarden zum Wohle der Gesellschaft aus – doppelt so hoch wie bisher angenommen

MEDIENMITTEILUNG

Basel/Zürich, 3. Juni 2025

16.Ausgabe des Schweizer Stiftungsreports

Schweizer Förderstiftungen schütten jährlich rund CHF 6 Milliarden zum Wohle der Gesellschaft aus – doppelt so hoch wie bisher angenommen

Bislang ging man davon aus, dass Förderstiftungen in der Schweiz jährlich rund CHF 3 Milliarden für gemeinnützige Zwecke bereitstellen – eine Schätzung, die auf Daten aus dem Jahr 2002 basierte. Dank eines aktuellen Datensatzes konnte nun eine neue Hochrechnung vorgenommen werden. Die jüngste Analyse im Schweizer Stiftungsreport 2025 zeigt, dass die tatsächliche Fördersumme wahrscheinlich doppelt so hoch liegt.

Die Eidgenössische Stiftungsaufsicht, welche mehr als ein Drittel aller gemeinnützigen Stiftungen (5’281) beaufsichtigt, hat dem Center for Philanthropy Studies (CEPS) zur wissenschaftlichen Analyse einen anonymisierten und aggregierten Datensatz zur Verfügung gestellt. Dank der zur Verfügung gestellten Daten war eine aktuelle Hochrechnung möglich, die konkrete Aussagen zur Verteilung der Stiftungsvermögen und zu den Ausschüttungen für Förderzwecke macht.
Nach neuster Analyse kommen allein die Förderstiftungen unter eidgenössischer Aufsicht auf eine jährliche Ausschüttung von CHF 4,6 Milliarden. Für alle Förderstiftungen in der Schweiz, also auch jene unter kantonaler und lokaler Aufsicht, ist daher von einem jährlichen Zweckaufwand von mindestens CHF 6 Milliarden auszugehen. Damit haben Förderstiftungen eine weitaus wichtigere Rolle als bisher angenommen.

Mehr als nur Geldgeberinnen: Stiftungen machen sich zukunftsfähig
Viele Stiftungen überdenken das klassische Modell der reinen Geldvergabe. Dazu setzen sie neue Impulse mit Partizipation, Kollaboration, Feedbackkultur und unternehmerischen Fördermodellen.
Die dafür lancierte „future-proof funding“ Initiative beleuchtet u.a. diese Aspekte genauer, damit Stiftungen auch in Zukunft ihre Wirkung für die Gesellschaft maximieren können. Dazu agiert man bspw. mit den Förderpartnern partnerschaftlich und tritt auf Augenhöhe in den Dialog. Stiftungen wie bspw. die SKKG (Stiftung für Kunst, Kultur und Geschichte) aus Winterthur setzen zudem auf eine aktive Feedbackkultur, um basierend auf den Rückmeldungen das Stiftungshandeln wirkungsvoller zu gestalten. Immer häufiger schliessen sich auch Stiftungen zu Förderallianzen zusammen, um so Förderbudgets zu erhöhen, Prozesse zu vereinfachen und Wissen zu bündeln.
Auch unternehmerische Fördermodelle wie Darlehen, Beteiligungen oder Microfinancing stossen auf zunehmendes Interesse bei den Stiftungen. Während Stiftungen auf Anlageebene schon länger Impact Investing betreiben, eröffnen impact-orientierte Investitionen mit Fördergeldern neue Möglichkeiten zur Wirkungsentfaltung auf der Vergabeseite.

Der Schweizer Stiftungsreport erscheint 2025 bereits in seiner sechzehnten Ausgabe und wird jährlich vom Center for Philanthropy Studies (CEPS) der Universität Basel, von SwissFoundations, dem Verband der Schweizer Förderstiftungen, und dem Zentrum für Stiftungsrecht an der Universität Zürich publiziert. Er enthält aktuelle Zahlen, Fakten und Trends aus dem In- und Ausland und soll zu einer besseren Wissensgrundlage im Stiftungswesen beitragen.

Zum Stiftungsreport 2025

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